(Esra 1:1-3) In der genannten Stelle der Heiligen Schrift geht es um die Prophezeiung von Jeremia über die Rückkehr des Volkes
aus der 70jährigen Gefangenschaft in Babylon. Es ist bekannt, dass das Volk die Freiheit erlangte, in das Land seiner Väter zurückkehrte und dort erst einen Tempel und anschließend auch eine Stadt erbaute. Sind alle Juden nach dem Befehl von Cyrus nach Israel zurückgekehrt? Zusammen mit Serubabel sind 42 360 Leute nach Israel gezogen, um den Tempel zu bauen. Viele Jahre später folgte ihnen Esra, der zu den Zeiten von Cyrus noch nicht einmal auf der Welt war. Zusammen mit ihm zogen auch viele andere Juden, aber weitaus nicht alle. Das Wort spricht: „damit erfüllt würde das Wort des Herrn, das durch den Mund Jeremias gesprochen war“. Das heißt, dadurch, dass Gott dem Volk eine Möglichkeit gibt, ins Land der Väter zurückzukehren und alle dafür nötigen Voraussetzungen erfüllt, hält Er das Versprechen, welches Er durch den Propheten gegeben hat. Gott sagte in Jeremia 33:11: „wird man dennoch wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: ‚Danket dem Herrn Zebaoth; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich’, wenn sie Dankopfer bringen zum Hause des Herrn. Denn ich will das Geschick des Landes wenden, dass es werde, wie im Anfang war, spricht der Herr“. Gott erfüllte dieses Versprechen: der Tempel wurde wieder aufgebaut und die Israeliten konnten dort wieder Opfer bringen. Nehemia baute die Stadtmauern wieder auf, und die Freude von Hochzeiten und Festen verjagte die Trauer der Verlassenheit und der Niederlage. Doch im Juda der damaligen Zeit lebte nicht mehr als ein Viertel von den in die Gefangenschaft geführten Bewohnern. In der Zeit, in der wir leben erfüllt sich die Prophezeiung über den Wiederaufbau des Staates Israel und über die Rückkehr von Gottes Volk in das Land der Väter nach einer 2000jährigen Zerstreuung. Und das ist ganz eindeutig. Egal, wie zornig sich die umliegenden Staaten versuchten diesem Prozess zu widersetzen (sie führten 4 Kriege gegen Israel), er setzte sich doch fort. Jeschua sagte über die Zerstreuung des Volkes: “sie werden fallen durch des Schwertes Schärfe und gefangen geführt unter alle Völker; und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis dass der Heiden Zeit erfüllt ist“ (Lukas. 21:24). Die Ausrufung des Staates Israel 1948 und die Rückgabe von Jerusalem an Israel im Jahre 1967 ist der Anfang der Erfüllung dieser Prophezeiung. Die Zeit der Heiden neigt sich dem Ende zu. Und die Gläubigen unter den Heiden versuchen die Geschehnisse voranzutreiben, wollen sogar irgendwie dem Herrn helfen, schneller ans Ziel zu kommen. Sie veranstalten am Laubhüttenfest Märsche, an denen Vorgesetzte aller Völker teilnehmen müssen, - denn die Propheten schrieben, dass Menschen aus allen Völkern nach Jerusalem kommen werden, um Gott zu verehren -; sie organisieren die Umsiedlung von Juden nach Erez Israel mithilfe von Flugzeugen und Schiffen. Und sie veranstalten Kongresse und Konferenzen. Sie haben nur ein Thema: „Juden, kehrt zurück nach Hause!“. Diejenigen, die Bibel lesen, wissen, dass bereits mit dem Befehl des persischen Kaisers Cyrus die Erfüllung von Jeremias Prophezeiung begann: „Denn so spricht der Herr: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr“ (Jeremia 29:10-13) Nicht anders sieht die Sache auch heute aus. Mehr als die Hälfte aller Juden wohnen außerhalb von Israel. Doch Gott hielt sein Wort. Der Staat ist wiederaufgebaut, das Volk ist in sein Land zurückgekehrt. Das Volk – nicht als Zusammensetzung aller Einzelpersonen, sondern als „Sammelbegriff“ – kehrte zurück. Was tat Daniel, als er durch die Bücher erkannte, dass die Zeit der Erfüllung von Jeremias Prophezeihung gekommen war? „Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche. Ich betete aber zu dem Herrn, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten! Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unseren Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten. Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind, und die zerstreut sind in allen Ländern, wohin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. Ja, Herr, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, dass wir uns an dir versündigt haben. Bei dir aber, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig geworden“ (Daniel 9:3-9). Und wie es zu frühen Zeiten war, so soll es auch heute sein. Wenn wir sehen, wie sich die Prophezeiungen Gottes erfüllen, sollten wir zusammen mit Daniel sagen: „Verzeih uns! Wir haben gesündigt!“ Die Heilige Schrift beinhaltet viel Lehrreiches, bezüglich sowohl des ganzen Volkes, als auch jeder einzelnen Person. Sehen Sie, was Cyrus, der von Gott angetriebene Kaiser von Persien, schreibt und wozu er auffordert: „Und wo auch immer einer übriggeblieben ist, dem sollen die Leute des Orts, an dem er als Fremdling gelebt hat, helfen mit Silber und Gold, Gut und Vieh außer dem, was sie aus freiem Willen für das Haus Gottes zu Jerusalem geben“ (Esra 1:4). Deswegen müssen diejenigen, die in der Zerstreuung leben, an ihr Volk in Erez Israel denken und ihm helfen. Ob man jedoch ins Land seiner Väter zieht, oder an seinem Aufenthaltsort bleibt, ist eine persönliche Angelegenheit, eine Frage der persönlichen Umstände. Denn das wichtigste für jeden ist Gottes Wort zu hören, das konkret an ihn gerichtet ist.
Autor: Vadim BELYJ